WISSEN. Mit „Die Zukunft der Wirtschaft im Landkreis Altenkirchen“ war die vergangene Veranstaltung des Transformationsnetzwerk Altenkirchen/Westerwald (kurz: Traforce) überschrieben. Rund 80 Unternehmer waren der gemeinsamen Einladung von TraForce, IHK Koblenz und der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen ins Kulturwerk gefolgt. Die Begrüßung oblag Projektleiter Jörg Ditthardt. Er ermunterte die Unternehmer, das Netzwerk und den Service rege zu nutzen. Eben die vor gut einem Jahr gegründete TraForce steht sinnbildlich dafür, wie Unternehmen – in diesem Fall aus der Automobilzuliefererbranche – im bereits laufenden Veränderungsprozess begleitet werden. So machte auch Landrat Enders in seinem Grußwort noch einmal deutlich, dass die Zukunft den alternativen Antrieben gehört. „Unsere Automobilzulieferer müssen sich an die neuen Anforderungen der Hersteller anpassen und ihre Produkte und Prozesse entsprechend umstellen. Das erfordert Investitionen, Innovationen und Flexibilität.“
Enders sprach auch den Fachkräftemangel an, dieses Thema wurde später von Lars Kober in einem Vortrag weiter vertieft. Der Leiter der Wirtschaftsförderung erinnerte an den wirtschaftlichen Schaden, der durch fehlendes Personal entsteht. Deutschlandweit habe die DIHK den Verlust zuletzt auf 100 Milliarden Euro beziffert, für den Kreis Altenkirchen stehe eine Summe von 90 bis 150 Millionen Euro im Raum. Um den Bedarf zu decken, führt nach Ansicht von Kober kein Weg daran vorbei, über die Grenzen der EU hinaus zu schauen: Um aber auch hier unterstützend tätig zu werden, kooperiert die Wirtschaftsförderung bereits mit spezialisierten Personaldienstleistern; die Angebote werden auf der Homepage www.fachkraefte-ak.de gebündelt.
Weitere Referenten der Veranstaltung waren Stephan Mallmann (protransform Institut), der seine Zuhörer dazu animierte, Neugier und Veränderungswillen als Treibstoff für die Transformation zu verstehen. Dr. Holger Schmidt von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sprach zum Thema „Künstliche Intelligenz – künstlich oder intelligent?" und gewährte spannende Einblicke in das, was noch Unglaubliches kommen wird. Sebastian Pattberg von der MaxWäll Energiegenossenschaft widmete sich in seinem Beitrag dem „Nachhaltigen Umgang mit Ressourcen – Potenziale für den Landkreis“. Die Möglichkeit zum Austausch bot sich den Teilnehmern bei der anschließenden Podiumsdiskussion nach den Vorträgen.
Was ist das Transformationsnetzwerk TraForce?
TraForce hat es sich zur Aufgabe gemacht, die heimischen Betriebe beim Transformationsprozess zu begleiten und zu unterstützen und damit die Region zukunftsfähig zu machen – unter dem Leitsatz „Wir schweißen die Region zusammen“. Initiatoren des Netzwerks sind das Technologie-Institut für Metall und Engineering TIME in Wissen, die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen und die IG Metall Betzdorf. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
An wen richtet sich das Netzwerk?
Kurz gesagt: an alle Unternehmen und ihre Beschäftigten im Kreis Altenkirchen und den Nachbarkreisen. Denn Transformation betrifft alle – auch, aber eben nicht nur die Automobilindustrie-abhängigen Betriebe. Ob Geschäftsleitung, mittleres Management oder Betriebsrat – das Netzwerk ist für alle offen.
Weitere Informationen zum Transformationsnetzwerk halten Sie unter www.traforce-rlp.de.