WISSEN. Die Spedition Rödder aus Wissen wurde kürzlich von der Bundesvereinigung Mittelstand in Deutschland (BVMID) als „Top Dienstleister 2024“ ausgezeichnet. Diese Ehrung nahmen Landrat Dr. Peter Enders, Claus Behner, Erster Beigeordneter der Stadt Wissen, in Vertretung für den verhinderten Bürgermeister Berno Neuhoff, Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, und Markus Rödder, Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde Wissen, zum Anlass, der Unternehmensführung zu gratulieren und sich zugleich über aktuelle Themen und Herausforderungen auszutauschen. Die Traditionsfirma, die 1945 vom Großvater des jetzigen Geschäftsführers Maximilian Rödder gegründet wurde, hat sich über die Jahre vom Milchauslieferer zu einem 35 Mann bzw. Frau starken Logistik-Spezialisten entwickelt.
Das Leistungsspektrum ist breit gefächert und geht mittlerweile weit über den „klassischen“ Speditionsbereich hinaus. Vielmehr umfasst das Portfolio auch Logistik- und Fulfillment-Dienstleistungen, also die Lagerung von Ware, Kommissionierung, Konfektionierung und Versand. Durch den eigenen Fuhrpark kann die versandbereite Ware zeitnah und nach Kundenvorgaben ausgeliefert werden. Dementsprechend ist der Fuhrpark aufgestellt. Der Familienbetrieb Rödder kann von Kleinaufträgen bis hin zu Großprojekten alles bedienen. Der Fuhrpark besteht aus Fahrzeugen von 1 t bis zu 40 t zulässigem Gesamtgewicht.
Aktuell sind 16 der 18 LKWs im Einsatz. Die zwei auf dem Hof parkenden LKWs stehen aber nicht wegen schlechter Auftragslage still, sondern es fehlt schlicht der Fahrer. „So wie viele Branchen spüren auch wir als Logistikunternehmen den Fachkräftemangel. Es ist nicht mehr nur der Arzt oder der Pfleger, der fehlt. Auch unsere Branche sucht händeringend nach Fahrern“, so Maximilian Rödder. Lars Kober verwies in diesem Zusammenhang auf das neue Fachkräfteportal der Wirtschaftsförderung, das heimische Unternehmen gezielt bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland unterstützt. Den Einsatz von Künstlicher Intelligenz empfahl Kober für den Buchhaltungsbereich. „Hier gibt es bereits eine Vielzahl von Produkten auf dem Markt, die das Personal in den Buchhaltungsabteilungen nicht ersetzen, aber enorm entlasten. Fachleute sprechen von einer 40-prozentigen Effizienzsteigerung.
Maximilian Rödder, der vor drei Jahren die Geschäftsführung von seinem Vater übernahm, brachte Anregungen zur Überwindung bürokratischer Hürden in das Gespräch ein. Er appellierte an die Politik, die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen zu forcieren. Beispiele hierfür sind die vereinfachte Beantragung von Führerscheinen, das Ausstellen jährlich wiederkehrender Fahrerbescheinigungen oder der digitale Auszug einer Bauakte. Eine stärkere Digitalisierung würde seiner Ansicht nach nicht nur den Bürokratieaufwand reduzieren, sondern auch die Effizienz in der öffentlichen Verwaltung steigern. Der Geschäftsführer betonte, dass dies nicht nur den Unternehmen zugutekäme, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern, die von reibungslosen und schnelleren Verwaltun gsprozessen profitieren. Landrat Dr. Peter Enders nahm die Anregungen auf, verwies allerdings auch darauf, dass die Kreisverwaltung insbesondere bei Fragen der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen auf Vorgaben und Entwicklungen bei Bund und Land angewiesen sei. Dennoch will er intern prüfen, ob und eventuell wie Vereinfachungen möglich sind.
Nach dem intensiven Austausch folgte eine Führung durch den Familienbetrieb. Daran nahmen auch der Seniorchef, Klaus Rödder, und seine Frau Claudia teil, die beide nach wie vor im Unternehmen tätig sind.
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Foto: Jürgen Große/ Kreisverwaltung