TRIER. Zum Thema Hidden Champions wird seit zwei Jahren an der Professur für Unternehmensführung und dem Forschungszentrum Mittelstand (FZM) an der Universität Trier intensiv geforscht. Als Hidden Champions werden mittelständische Unternehmen bezeichnet, die in Nischen-Marktsegmenten Europa- oder Weltmarktführer geworden sind. Laut der neuesten Studie des Forschungszentrums können vier Unternehmen aus dem Kreis Altenkirchen als „Hidden Champion“ bezeichnet werden.
Dabei handelt es sich um:
- NIMAK GmbH (Wissen/Sieg, gegründet 1965), Hersteller von Schweißgeräten und Erfinder der Roboterschweißzange: https://www.nimak.de/de/
- Roth & Weber GmbH (Niederdreisbach, gegründet 1955), Hersteller von Großformatscannern und Großformatdruckern: https://www.rowe.de/home.html
- Thomas Magnete GmbH (Herdorf, gegründet 1962), Hersteller von Erstausrüstungskomponenten für die Automobilindustrie und die Mobilhydraulikindustrie sowie Entwickler und Produzent von Geräten für die Medizintechnik: https://www.thomas-magnete.com/de/home/allgemein-interessiert/
- TREIF Maschinenbau GmbH (Oberlahr, gegründet 1948), Hersteller von Lebensmittelschneidemaschinen: https://www.treif.de/de/
Der Begriff „Hidden Champion“ wurde seinerzeit geprägt von Prof. Dr. Hermann Simon, der folgende Kriterien zugrunde legte: (1) Top-3-Unternehmen auf dem Weltmarkt oder Nr. 1 auf einem Kontinent, (2) Unternehmen mit einem Umsatz unter 5 Milliarden Euro und (3) Unternehmen mit einem geringen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit.
Die Kriterien wurden im Rahmen der Studie auf die Besonderheiten der Unternehmensstruktur in Rheinland-Pfalz angepasst. Die angewendeten Kriterien sind demnach: Marktführerschaft, mindestens 20 Beschäftigte, Unternehmensalter von über 10 Jahren, jährlicher Umsatz zwischen 5 Millionen und 1 Milliarde Euro.
Daraus resultiert eine Datenbank mit 1.674 deutschen Hidden Champions, davon 145 aus Rheinland-Pfalz. Der durchschnittliche rheinland-pfälzische Hidden Champion ist 83 Jahre alt (Median 65 Jahre), beschäftigt 514 Mitarbeiter (Median 302 Mitarbeiter) und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 160 Millionen Euro (Median 71 Millionen Euro). Die Mehrzahl der Unternehmen kommt aus dem Maschinenbau.
Die vom Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz geförderte Studie wurde von Januar bis Dezember 2020 durchgeführt. Den ausführlichen Studienbericht finden Sie hier:
https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/forschung/fzms/UEbersicht_HC_RLP_060521.pdf