Seine Begeisterung für die Chancen, die Industrie 4.0 bietet, ist spürbar. Das Ergebnis seiner Leidenschaft heißt EDA, eine Lösung für mittelständische Unternehmen, den bestehenden Maschinenpark zu vernetzen, ohne erprobte Technik austauschen zu müssen. Es können damit also nicht nur neue, sondern auch alte Maschinen digitalisiert werden. Der Edge Data Analyzer EDA ist vergleichsweise kostengünstig und daher prädestiniert für KMU's, die ersten Schritte in Richtung Industrie 4.0 zu unternehmen.
Diese Innovation überzeugte auch das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium. Die Georg Maschinentechnik GmbH wurde für den EDA mit einer Anerkennung beim Innovationspreis Rheinland-Pfalz 2018 ausgezeichnet.
Der Nutzen des Gerätes liegt auf der Hand: Ausfallzeiten können reduziert, Mitarbeiter entlastet werden. Der EDA gibt z.B. rechtzeitig eine Prognose ab, wann etwa ein Filter verstopft sein wird - und informiert automatisch die Abteilungen Instandhaltung und Beschaffung. Oder das Gerät meldet, wann voraussichtlich der Behälter mit einem erforderlichen Material leer sein wird und löst eine Bestellung aus. Damit bietet der EDA die Möglichkeit, Ressourcen zu sparen oder Abfall-Produkte sinnvoll zu verwerten. „Denkbar ist z.B., dass anfallende Metall-Späne über das System gleich im Internet zum Verkauf angeboten werden“, erklärt Geschäftsführer Jan Viesel. Maschinen können so also autonom bzw. teilautonom arbeiten. Ziel ist dabei nicht, den Menschen zu ersetzen, sondern den Menschen zu unterstützen.
Die Aufnahme, Analyse und Abspeicherung der Daten erfolgt autark „on the edge“, also direkt an der Maschine. So ist auch der Name „Edge Data Analyzer“ entstanden. Die Idee für die Bezeichnung kam von einem der 80 Mitarbeiter der Firma Georg. Diese waren aufgerufen, Vorschläge für das innovative Gerät zu unterbreiten.
Der EDA wurde innerhalb von anderthalb Jahren ohne externe Hilfe entwickelt. Er wird bereits erfolgreich am Markt eingesetzt, u.a. in Mexiko.
Entstanden ist die Idee für diese Innovation aber nicht durch eine Kundenanfrage, sondern vielmehr durch die Leidenschaft von Jan Viesel für das Thema „Industrie 4.0“. „Die Idee hat mich einfach nicht mehr losgelassen und hat dann eine Eigendynamik entwickelt“, berichtet der Geschäftsführer. Es versteht sich von selbst, dass die Innovation erst einmal für die Digitalisierung der eigenen Maschinen am Markt entwickelt wurde. Mit ihnen werden beispielsweise Schmiedeteile oder auch Strukturteile von Automobilen gepresst. „Der EDA ist aber nicht nur für Pressen jeden Fabrikats, sondern branchenübergreifend einsetzbar“, betont der Geschäftsführer der Georg Maschinentechnik GmbH. Diese agiert heute international. Entstanden ist sie 1925 aus einer Schmiede. Damals hätte wohl niemand geahnt, dass das Unternehmen einmal Pionierarbeit in Sachen Digitalisierung leisten würde.